Selbst gestandene Politiker scheitern gelegentlich in Fernsehsendungen daran, Brutto von Netto zu unterscheiden, obwohl sie sich in der Regel zwangsläufig auch beruflich mit der Thematik befassen müssen. So ist es nicht verwunderlich, dass auch viele “Normalbürger”, insbesondere Berufsstarter, Probleme mit den Begrifflichkeiten und Details in diesem Zusammenhang haben.
Was also ist das Bruttoeinkommen?
Zunächst beziehen sich die beiden Begriffe “Netto” und “Brutto” allein nicht nur auf das Thema “Gehalt”, so werden beispielsweise auch Gewichtsangaben im Lebensmittelbereich oder Geschwindigkeiten in einem Datennetz damit beschrieben. Grundsätzlich ist Brutto das Ganze und Netto ein Teil dieses Ganzen.
Das Bruttoeinkommen ist somit das gesamte Arbeitseinkommen eines Monats oder Jahres, das durch einen Arbeits- oder Tarifvertrag festgelegt ist. Dies beinhaltet auch Prämien oder sonstige Lohn- oder Gehaltsbestandteile.
Steuer, Sozialabgaben und Nettoeinkommen:
Vom Bruttoarbeitseinkommen werden Steuern und Beiträge zu den Sozialversicherungen abgezogen. Der größte Anteil an den Steuern entfällt auf die Lohnsteuer. Die Höhe der Steuer bemisst sich an der Höhe des Bruttoeinkommens und der Steuerklasse. Eine weitere Steuer, die abgezogen wird, ist der Solidaritätszuschlag oder auch “Soli” genannt. Wer Mitglied in der evangelischen oder katholischen Kirche ist, zahlt überdies auch Kirchensteuer.
Den größeren Anteil an den Abzügen vom Bruttoeinkommen stellen in der Regel die Beiträge zur Sozialversicherung dar. Dazu gehören Beiträge zur Rentenversicherung, Krankenversicherung, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung. Die Höhe der Beitragssätze ist hierbei unterschiedlich und werden auch von Zeit zu Zeit verändert.
Nach Abzug aller Steuern und Beiträge zu den Sozialversicherungen ergibt sich das Nettoeinkommen. Die Nettolohnberechnung kann auf Online-Portalen wie www.brutto-netto.com schnell und einfach automatisiert erfolgen, wobei das Ergebnis natürlich nicht auf den Cent genau stimmt, dem tatsächlichen Nettogehalt jedoch in der Regel sehr nahe kommt.
Warum wird mir das Bruttoeinkommen nicht ausgezahlt?
In Deutschland sind die Arbeitgeber verpflichtet, die Steuern direkt an das Finanzamt und die Beiträge zu den Sozialversicherungen direkt an die Kassen der jeweiligen Anstalten zu überweisen. Ebenso ist der Arbeitgeber verpflichtet, Arbeitnehmer dort zu melden. Dies birgt für den Arbeitnehmer den Vorteil, dass er mit derlei Verwaltungsaufwand nicht belastet wird. Es ist somit auch nicht möglich, dass er Zahlungen vergisst.
So mancher Selbstständiger oder Unternehmer musste schon erhebliche Folgen in Kauf nehmen, weil er Zahlungen bewusst oder unbewusst nicht leistete.