Camp-Rips von Filmen? Mit dem Nachtsichtgerät dem Copyright-Sünder auf der Spur
Der Kampf gegen Raubkopien der aktuellen Kinofilme treibt immer größere Blüten. Jetzt gehen Filmverleiher wie Warner Bros. ganz neue und eher unheimliche Wege. Nachtsichtgeräte, wie man sie im militärischen Bereich kennt, sollen künftig das heimliche Abfilmen von der Kinoleinwand aufdecken und damit verhindern.
Stellen Sie sich das doch mal vor: Sie sitzen im Lieblingskino, knabbern gerade am Popcorn und genießen in der Anonymität der Dunkelheit des Saales den neuesten Streifen von Hollywood. Plötzlich, aus dem Augenwinkel, sehen Sie eine Person, die heimlich mit ihrem Camcorder den Film auf eine Festplatte bannt. Aber es geht noch weiter: eine andere merkwürdige Person benutzt so etwas wie ein Fernglas. Sie werden sich – zu Recht – fragen, was aus dem guten alten Kino geworden ist. Was Sie – rein hypothetisch – erleben, ist die Konsequenz aus der immer weiter verbreiteten Kultur der Raubkopien. Und im Kampf gegen illegale Kopien beschreitet einer der größten Filmverleiher der Welt Warner Bros. mit Genehmigung des Landesverwaltungsamts Sachsen-Anhalt einen ungewöhnlichen Weg.
Das gute alte Magdeburg – der Hidden Champion für illegale Filmkopien?
Üblicherweise verbindet man Magdeburg mit anderen Dingen, etwa mit Tokio Hotel, doch nach Angaben von Warner Bros. sind in Magdeburg auffällig viele Raubkopien aktueller Kinofilme entstanden. Nach Vorlage einiger Beweise willigte das zuständige Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt ein, Nachtsichtgeräte in den Kinos Magdeburg einzusetzen, um illegale Raubkopierer aufzuspüren. Einen ersten „Testlauf“ gab es anlässlich des letzten Harry Potter-Films. Und allem Anschein nach hatte dieser Erfolg: Erste illegale Kopien gelangten erst zwei Wochen nach Neustart-Datum in den Umlauf, was Warner Bros. allein schon als Erfolg bezeichnen kann. Mehr dazu ist in dem Artikel “Nachtsichtgeräte im Kino” zu finden.
Nun wurde eine Bestellung von 600 Nachtsichtgeräten für den mobilen Einsatz in den Kinosälen Deutschlands bekannt, was den Erfolg dieses Testlaufs unterstreicht. Elke Esser,
Geschäftsführerin der Zukunft Kino Marketing GmbH (ZKM) bestätigt, dass in der Zukunft in „unregelmäßigen Intervallen“ wie auch „begründeten Verdachtsfällen“ die Geräte zum Einsatz kommen werden.