Schon vor mehr als 5000 Jahren wurde Amaranth als Nutzpflanze kultiviert. Bei den Inkas, Mayas und Azteken galten die Körner der krautigen Gewächse als wichtiger Nahrungsbestandteil. In den letzten Jahrhunderten gerieten die getreideähnlichen Samen eher in Vergessenheit. Erst seit Lebensmittel mit gesundheitsfördernden Eigenschaften zunehmend an Bedeutung gewinnen, erlebt der Amaranth ein Comeback. Die Pflanzengattung harmoniert hervorragend mit einigen individuellen Ernährungsformen.
Was ist Zöliakie?
Unter normalen Umständen bereitet Gluten keine Probleme. Das Klebereiweiß, das in Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel und anderem Getreide vorkommt, kann jedoch bei Menschen mit sensiblem Verdauungstrakt zu Beschwerden führen. Zöliakie lautet die Fachbezeichnung für Glutenunverträglichkeit. Alternativ ist von Sprue und glutensensitive oder gluteninduzierte Enteropathie die Rede. Nehmen Betroffene klebereiweißhaltige Nahrung zu sich, reagiert ihre Darmschleimhaut mit Entzündungen.
Symptome bei Zöliakie:
- Durchfall
- Fettstühle
- Übelkeit
- Erbrechen
- Blähungen
- Bauchschmerzen
- Darmkrämpfe
- Appetitlosigkeit
- Gewichtsverlust
- Entwicklungsverzögerung bei Kindern
- Mangelerscheinungen
Die chronische Systemerkrankung hat die Rückbildung der Darmzotten zur Folge. Ausstülpungen an der Darmwand unterstützen bei gesunden Menschen die Aufnahme von Nährstoffen. Der Schwund des Drüsengewebes bei Zöliakie, geht mit einer unzureichenden Versorgung des Körpers einher. Nahrungsfette verbleiben unverdaut im Darm. Weil die Resorptionsstörung ein Nährstoffdefizit verursacht, besteht das Risiko weiterer Erkrankungen, beispielsweise Arthritis, Blutarmut und Epilepsie. Für Menschen, die an Zöliakie leiden, gibt es keine Medikamente und keine Aussicht auf vollständige Heilung. Die Unverträglichkeit währt ein Leben lang. Lediglich mit einer glutenfreien Ernährung bilden sich die Entzündungen zurück. Es kann jedoch sechs Monate und länger dauern, bis die Symptome abklingen.
Was ist Amaranth?
Einige Fuchsschwanzgewächse, zu denen Amaranth, Quinoa, Spinat, Mangold und Rüben gehören, werden als Pseudogetreide angebaut. Echte Getreidesorten sind hingegen Vertreter der Süßgräser. Amaranth-Pflanzen erreichen Wuchshöhen bis nahezu zwei Meter. Die Gewächse bringen lange, hängende, purpurrote Blütenstände hervor, die sich vom sattgrünen Laub kontrastreich abheben. Nach der Bestäubung entwickeln sich rundliche Kapseln, in denen etwa 1 mm große Samen stecken. Eine einzige Pflanze trägt bis zu 50.000 Körner. Amaranth-Blätter lassen sich wie Spinat zubereiten.
Eignet sich Amaranth bei Zöliakie?
Pseudogetreide enthält grundsätzlich kein Gluten. Insofern ist der Amaranth für Personen mit Zöliakie ein zuträgliches Lebensmittel. Gemahlene Körner können als Ersatz für sonst übliche Getreidearten dienen. Außer Mehl, hält der Fachhandel Amaranth in naturbelassener, gepoppter und gepuffter Form zum Kauf bereit. Der leicht nussige Geschmack der Samen passt zu vielerlei Gerichten.
Weitere Vorzüge von Amaranth
Der hohe Proteinanteil zeichnet den Amaranth als vortrefflichen Energielieferanten aus. Veganer, die auf tierische Produkte verzichten, können die feinen Samen als hochwertige Proteinquelle nutzen. Amaranth wartet ferner mit wertvollen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen auf:
- Vitamine A, B1, B2, B6, B9, D, E
- Eisen
- Kalium
- Kalzium
- Magnesium
- Natrium
- Phosphor
- Zink
Ballaststoffe sättigen, unterstützen die Verdauung und tragen zu einer Regulierung des Blutzuckerspiegels bei. Die Samen des Amaranths verfügen über einen Ballaststoffgehalt von 7 %. Für eine ausgewogene Ernährung bieten die Körnerfrüchte eine ideale Ergänzung.
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